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Praxis für Naturmedizin Sonja Balmer

Phytotherapie

Der Begriff Phytotherapie beschreibt die Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten und Befindensstörungen durch Pflanzen sowie Pflanzenteile wie Blatt, Blüte, Wurzel, Frucht oder Samen und deren Zubereitungen.

Die Anwendung von Heilpflanzen zur Heilung, Kräftigung und Erhaltung der Gesundheit wurde in Europa anfänglich vor allem von den christlichen Mönchen gepflegt. Fast in jedem Kloster legte man einen Kräutergarten an. Aber auch ausserhalb der Klöster lebten viele pflanzenkundige Heiler und Heilerinnen, die mit Hilfe von Blättern, Blüten, Wurzeln und Früchten kranken Menschen zu helfen versuchten. Die Erkenntnisse der Pflanzenheilkundigen ging in die im Mittelalter beginnende ‹‹wissenschaftliche›› Medizin ein. Seit dieser Zeit wenden auch Ärzte, Apotheker und Drogisten die Pflanzenheilkunde an. Ein berühmter Vertreter der ärztlich eingesetzten Phytotherapie war Paracelsus (1493 − 1541). 


(Foto Kurt F. Dominik)

Im letzten Jahrhundert begann eine neue Entwicklung in der Pflanzenheilkunde. Mittels chemischer Arbeitsmethoden begann man, einzelne Wirkstoffe aus den Pflanzen herauszuholen (isolieren). Zum Beispiel wurden aus der giftigen Tollkirsche das Atropin und aus dem roten Fingerhut das Digoxin isoliert. Beide Stoffe kommen auch heute noch in der modernen Medizin zum Einsatz. Durch die chemische Isolierung gewisser Wirkstoffe aus Giftpflanzen konnte man nun auch das frühere Problem der risikoreichen, nicht immer genau bestimmbaren Dosierungsmenge umgehen. Es wurde möglich, die einzelnen Wirkstoffe genau dosiert in Form von Tabletten, Tropfen, Salben oder Ölen abzugeben. Heutzutage kommen die meisten industriell hergestellten Medikamentenwirkstoffe ohne pflanzliche Grundsubstanz zustande. Trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – erfährt die traditionelle Pflanzenheilkunde in den letzten Jahren wieder vermehrt Beachtung.